Blick auf die Traisen. Der schmale Fluss zieht sich durch ein Wäldchen bei Sonnenschein.

Chronologie des
Projekts LIFE+ Traisen

Nach drei Jahren Bauzeit wurde Österreichs größtes Renaturierungsprojekt an einem Fließgewässer abgeschlossen. Unter dem Titel „EU-LIFE+ Traisen“ verwandelte VERBUND mit Partnern den vormals begradigten Mündungsbereich der Traisen über eine Länge von 9,4 Kilometer in eine vielfältige Aulandschaft.

Informieren Sie sich hier zum Verlauf des Renaturierungs-Projekt LIFE+ Traisen von VERBUND und Partnern beim Kraftwerk Altenwörth an der Donau.

2019

Lokalaugenschein an der neuen Traisen

Bis auf wenige Restarbeiten sind die Baumaßnahmen rund um das Projekt LIFE+ Traisen abgeschlossen. Die neue Au im Mündungsgebiet nahe dem VERBUND-Donaukraftwerk Altenwörth gedeiht prächtig. Bei einem Lokalaugenschein überzeugten sich Bürgermeisterin Marion Török (Zwentendorf) und Bürgermeister Wolfgang Benedikt (Kirchberg am Wagram) zusammen mit Werksgruppenleiter Heinz Allmer und Projektleiter Roland Schmalfuß von der einzigartigen Entwicklung einer lebendigen Flusslandschaft zwischen Donau und Traisen.

An der LIFE-Traisen-Mündung trafen sich: Heinz Allmer (VERBUND), Wolfgang Benedikt (Kirchberg/W.), Marion Török (Zwentendorf), Anton Kühtreiber (Zwentendorf), Roland Schmalfuß (VERBUND).

2018

Expert:innen bestätigen ökologischen Erfolg an der Traisen

Die Sanierung der Traisenmündung ist Österreichs bislang größtes Renaturierungsprojekt und eine der umfassendsten Maßnahmen in ganz Europa. Zwei Jahre nach Abschluss der Arbeiten untersuchen Ökolog:innen den Erfolg der Maßnahmen. Mit Elektro-Befischung und moderner Technik beweisen die Forscher:innen der Universität für Bodenkultur den sensationellen Erfolg. Ein kapitaler Huchen mit 113 cm Länge ist einer von vielen Belegen dafür, dass die Fische die neue Traisen bereits erobert haben.

Mit der Renaturierung der Traisen nahm auch wieder die Fischvielfalt zu: Gesichtet wurde ein Huchen mit einer Länge von  113 cm im Projektgebiet LIFE+ Traisen. Der Fisch wird von Thomas Friedrich gehalten.

2016

Das Projekt LIFE+ Traisen ist fertiggestellt!

Mit dem feierlichen Einpflanzen des letzten Baumes wurde am 14. Oktober 2016 das Projekt LIFE+ Traisen feierlich von den Projektpartnern gemeinsam beendet. Die neugeschaffene Au-Landschaft wird nun der Natur überlassen. Im Rahmen eines Tags der offenen Tür wurde den Anrainerinnen und Anrainern am Kraftwerksstandort Altenwörth das Projekt und Details zur Anlage vorgestellt. 

Nach drei Jahren Bauzeit wurde heute Österreichs größtes Renaturierungsprojekt an einem Fließgewässer abgeschlossen: Gefeiert wurde dies in dem der letzte Baum des Projekts gemeinsam gepflanzt wurde.

In der Zwischenzeit

Während des Renaturierungsprojekts an der Traisen hat sich viel getan. Lesen Sie hier bereits von den ersten Erfolgen des Projekts. 

News

Ein Blick von oben auf die Traisen. Zahlreiche Wasservögel, darunter viele Schwäne, ziehen ihre Bahnen auf dem renaturierten Fluss.

Die Renaturierung der Traisen beflügelt die Tierwelt. Das 9,4 km lange Flussbett hat sich dank des Projekts wieder in eine vielfältige Aulandschaft verwandet.

Die renaturierte Traisen im Jahr 2021: Ein Fluß schlängelt sich durch ein kleines Wäldchen.

Der Mündungsbereich der Traisen wird renaturiert. Die begradigte Traisen wird auf einer Länge von 11 km in eine natürliche Aulandschaft umgewandelt.

Ein Blick auf die Baustelle rund um die Traisen im Jahr 2014. Eine Flussschleife wird ausgebaggert.

Projekt LIFE+ Traisen: VERBUND räumt an der Traisen auf – Entfernung von Material aus dem zweiten Weltkrieg. Sogar eine Fliegerbombe wurde gefunden.

2013

BOKU auf Lokalaugenschein in der Au

Rechtzeitig vor dem Winter besichtigte Univ.-Prof. Mathias Jungwirth von der Wiener Universität für Bodenkultur mit Student:innen das Projektgebiet. Der Mitinitiator des Projektes macht aus seiner Freude kein Hehl: „Für Österreich und speziell Niederösterreich, das europaweit die höchste Dichte gewässerbezogener EU-LIFE Projekte aufweist, ist das Traisen-Projekt eine weitere Möglichkeit, seine Vorreiterrolle bei der Entwicklung und Durchführung von Vorhaben im Bereich von Fluss-Revitalisierungen an großen Flüssen zu erhalten,“ so Prof Jungwirth in seinem Schreiben.

Das Renaturierungsprogramm bei der Traisen zeigte seine Fortschritte. Man sieht einen Auweiher mit Schilf.

Ein Projekt beginnt ...

Ein Renaturierungsprojekt erfordert durchdachte Planung und gezieltes Vorgehen. Erfahren Sie mehr über die ersten Schritte im Projekt LIFE+ Traisen. 

News

LIFE+ Traisen-Projektfortschritt im Juni 2014: Der Bauabschnitt Mitte-West ist fertig. Das Mäandern des Flusses ist deutlich zu erkennen.

Projekt LIFE Traisen: Ein Expertenplan soll die Traisen nun wieder zum Fluss werden lassen. Der erste Bauabschnitt wurde Anfang Juli 2014 eröffnet.

Ein Blick auf die Baustelle rund um die Traisen im Jahr 2014. Baggerarbeiten bei der Feldwegbrücke werden durchgeführt.

LIFE Traisen: Nachhaltigkeits-Audit beim Kraftwerk Altenwörth – UVP-Bescheide und die Erfassung der Nachhaltigkeitsdaten stehen im Fokus.

Ein Blick auf die Baustelle rund um die Traisen. Eine erste Flussschleife ist bereits umgesetzt.

Baustart an der Traisen: Aus einem über 9 Kilometer langen, begradigten Flussabschnitt wird in den kommenden Jahren eine dynamische und vielfältige Au.

2013

Interview mit Projektleiter Helmut Wimmer, VERBUND Hydro Power AG

Was ist das Besondere am Projekt LIFE+ Traisen?
LIFE+ Traisen ist Österreichs bislang größtes Renaturierungsprojekt. Die Traisen-Mündung, die beim Bau des Kraftwerks Altenwörth verlegt und begradigt wurde, erhält ein komplett neues Flussbett in einer neuen Aulandschaft. Das wird sechs Jahre dauern, bis 2019, und 26 Mio. Euro kosten, davon trägt VERBUND 12 Mio., der Rest kommt aus Mitteln der EU und von Partnern aus Bund und Land Niederösterreich.

Werden hier Fehler der Vergangenheit wieder gut gemacht?
Bei der Planung der Donaukraftwerke vor 40 Jahren standen andere Gesichtspunkte im Vordergrund. Im Mittelpunkt stand der direkte Nutzen für die Menschen: Stromgewinnung, Hochwasserschutz, Erweiterung landwirtschaftlicher Flächen: die Prioritäten waren andere. Heute wissen wir mehr und kennen den Wert einer vielfältigen Landschaft. Untersuchungen für die Umweltverträglichkeitserklärung des Projektes haben ergeben, dass auch die jetzige Flora und Fauna in der aktuellen Aulandschaft überraschend vielfältig ist. Darauf baut LIFE+Traisen auf.

Es wird dadurch keine Kilowattstunde mehr Strom erzeugt - warum der Aufwand?
VERBUND hat als Betreiber der Donaukraftwerke auch eine Verantwortung gegenüber der Umwelt. Die Renaturierung der Traisen ist seit langem ein Ziel vieler Initiativen, denen VERBUND als starker Partner und guter Nachbar nun hilft. Das Projekt LIFE+ Traisen ist kein Einzelfall. Die Anstrengungen zahlen sich aus: 30 % der Anlagefläche der VERBUND-Wasserkraftwerke wurde nach dem Bau der Werke unter Naturschutz gestellt.

Wo lagen die größten Schwierigkeiten?
Wir mussten allen Anrainern klar machen, dass wir weder Schotter abbauen noch einen Hochwasserschutzdamm errichten, sondern ein ökologisches Vorzeigeprojekt errichten wollen. Dabei waren wir auf die Unterstützung und das Entgegenkommen aller Grundstücksbesitzer in der Au angewiesen. Schließlich soll das Projekt für alle Stakeholder, von den Gemeindebürgern, die die artenreiche Au zur Erholung nutzen wollen über die Fischer und Jäger bis zu den forstwirtschaftlichen Betrieben, von Nutzen sein. Ausdrücklich loben möchte ich hier die Zusammenarbeit mit der zuständigen Behörde.

Wie wird es weitergehen?
Bei den Schlägerungsmaßnahmen in der Au sind wir an den natürlichen Zyklus der Natur gebunden: Geschlägert werden darf nur im Winter bis zum Frühjahr. In den nächsten sechs Jahren werden wir Stück für Stück der Traisen einen natürlichen Verlauf geben. Der Fluss gestaltet ab dann die Landschaft entsprechend seiner natürlichen Zyklen. Zurzeit werden die ersten baulichen Maßnahmen im Baufeld gesetzt. Nach der erfolgten Rodung wird das Baufeld auf Relikte aus den Kriesgszeiten untersucht, die Radwegumleitung und die notwendigen Bauwege werden erstellt, dann beginnen die eigentlichen Erdarbeiten.

2013

Spatenstich für Projekt LIFE+ Traisen

Österreichs größtes Renaturierungsprojekt an einem Wasserkraftwerk geht in die Bauphase. Die Traisenmündung im Bereich des Donaukraftwerks Altenwörth wird vom begradigten Fluss zur ökologisch vielfältigen Aulandschaft.

Die Traisen verläuft derzeit in einem regulierten Bett, das dem Fluss keine Möglichkeit zur Entfaltung lässt und sich Jahr für Jahr weiter eintieft. In den kommenden 6 Jahren werden Fachexpert:innen den Flusslauf und die Landschaft nach einem detaillierten Plan mit Mäandern, Seichtwasser-Zonen und Tümpeln bereichern. „Insgesamt werden hier ca. 26,5 Mio. Euro in eine einzigartige ökologische Aufwertung investiert und wir freuen uns, dass wir Partner aus der EU, dem Bund und dem Land Niederösterreich gewinnen konnten“, so Michael Amerer, Vorstandsmitglied der VERBUND Hydro Power AG. VERBUND trägt mit 12 Mio. Euro den Hauptteil der Kosten. Die EU fördert das Projekt zu wesentlichen Teilen aus Mitteln des LIFE+Nature-and-Biodiversity-Fonds. Die restlichen Kosten werden von den Projektpartnern, wie dem Niederösterreichischen Fischereiverband, dem Landschaftsfonds Niederösterreich, der via donau sowie der Bundeswasserbauverwaltung getragen.

Lebensraum für Mensch und Natur

„Ziel des LIFE+ Traisen-Projektes ist die Wiedergewinnung einer vielfältigen Aulandschaft, die sich selbst und dem Kreislauf der Natur überlassen werden kann“, skizziert Karl Heinz Gruber, Vorstandsmitglied der VERBUND Hydro Power AG. „Das Projekt ergänzt unsere langjährige erfolgreiche Praxis, unsere Kraftwerke im Einklang mit der Natur zu bauen und zu betreiben.“

Insgesamt 30 % der Anlagefläche von VERBUND-Wasserkraftwerken wurden nachträglich unter Naturschutz gestellt. Von ökologischer Vielfalt der Traisen profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die Anrainergemeinden, Fischer:innen und Tourist:innen.

Zurück zur Natur: der Traisen-Fluss aktuell. Man sieht ein kleines Wäldchen mit Sträuchern und Gräsern. Der Fluss teilt die Ansicht in der Mitte.

2012

Neuer Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen in Österreich

Der „Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAH)" des Lebensministeriums soll eine Unterstützung bei der Planung von Fischaufstiegshilfen darstellen. Er enthält Kriterien, die bei fachgerechter Umsetzung, regulärem Betrieb sowie regelmäßiger Wartung gewährleisten, dass die Fischaufstiegshilfen funktionsfähig sind und damit die flussaufwärts gerichtete Fischwanderung weitgehend (wieder) hergestellt wird. Speziell bezüglich der Praxistauglichkeit und Funktionalität bieten die nunmehr im Leitfaden gefundenen Lösungen Vorteile und konkrete Verbesserungen. Fischaufstiegshilfen, die gemäß den vorliegenden Kriterien errichtet werden, sollten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ihre Funktion erfüllen.

Der Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAH) liegt seit Mitte Dezember 2012 in seiner endgültigen Fassung vor und wurde Ende 2012 offiziell auf der Home Page des BMLFUW der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Hinsichtlich der Funktionskontrolle beabsichtigt das Ministerium eigene Empfehlungen gemeinsam mit den Ländern zu erarbeiten. Zur guten Auffindbarkeit der FAH liegt das Hauptaugenmerk auf der Positionierung des Einstiegsbereichs, wobei auch eine ausreichende Leitströmung empfohlen wird. Generell wird sich durch den Leitfaden die Planungssicherheit beim Bau von FWHs durchaus erhöhen. Es ist jedoch jederzeit auch ein Abweichen von den Empfehlungen möglich. Eine Begründung für die Abweichung sowie eine entsprechender Nachweis der Funktionalität wird dann aber erforderlich sein. Bei den mittleren und großen Gewässern ist dies bereits heute obligatorisch.

Ein Blick auf die Auenlandschaft der Traisen lohnt sich. Die Aulandschaft windet sich zart begrünt durch ihr natürliches Habitat. Der Fluss wird begleitet von Wiesen und Wäldern.